Zieh Leine!

Die Hundeleine ist wahrscheinlich neben dem Hundehalsband und ein paar weitere Dingen mit das Erste, was jeder (zukünftige) Hundebesitzer gekauft hat. Genauso wie Hundehalsbänder und Hundegeschirre gibt es mittlerweile auch unzählige Arten von Hundeleinen. Manche sieht man häufiger als andere. Aber bei allen gilt: Sie sind für unterschiedlichste Bedürfnisse gemacht und es gilt verschiedenste Dinge bei der Benutzung zu beachten.

Natürlich gibt es die zahlreichen Leinen auch in verschiedenen Breiten, Formen und Materialien.

Die Klassischen

Die beliebteste Hundeleine ist definitiv die Führleine oder auch Umhänge-Leine. Diese Arten von Hundeleinen gibt es in den verschiedensten Farben, Formen und Materialien. In der Regel kann man sie an mehreren Stellen verstellen und so die Länge den Bedürfnissen anpassen. Außerdem lässt sie sich ganz entspannt beim Waldspaziergang umhängen.

Die Ruckhaften

Die klassischen Hundeleinen gibt es teilweise auch mit Ruckdämpfer. Diese sind vor allem bei großen und / oder kräftigen Hunderassen sinnvoll, da hier, wie der Name es schon sagt, der Ruck, welcher beim Ziehen an der Leine entstehen kann, sowohl für den Hund, als auch für Herrchen oder Frauchen gedämpft wird. Das ist nicht nur angenehmer für beide, sondern schützt auch vor Verletzungen.

Die Kurzen

Kurzführer sind vor allem für große Hunde, die sich in großen Städten bewegen, sinnvoll. Sie ermöglichen dir deine Fellnase nah bei dir zu führen und eine sehr gute Kontrolle zu behalten. Im Grund sieht diese Hundeleine aus wie eine große Handschlaufe. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und Materialien. Zum Beispiel Leder oder auch Stoff.

Die Flexiblen 

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Die Flexileine. Jeder kennt sie und vermutlich wurde jedem schon einmal der Weg durch sie versperrt oder die Leine hat sich die eigenen Beine gewickelt. Grund dafür ist der häufig unsachgemäße Gebrauch und der damit einhergehende Kontrollverlust. Flexileinen unterscheiden sich zwar in Größe und Design, im Grunde haben sie aber immer den gleichen Aufbau. Es gibt das Kunststoffgehäuse mit Rollmechanismus. Dieses sorgt dafür, dass die Leine, also das Band oder die Schnur, „straff“ gespannt ist. Die eigentliche Leine kann in der Breite und Länge stark variieren. Mit einem kleinen Stopper kann man die Leine in entsprechender Länge auf Wunsch fixieren. Nur so kann es passieren, dass die Leine über den Boden schleift.

Es gibt Flexileinen für verschiedene Größen- und Gewichtsklassen. Extrem wichtig ist aber, dass Flexileinen NUR mit Geschirr verwendet werden. Denn auch mit einer 5 m Leine kann der Hund innerhalb von 10 m Geschwindigkeit aufbauen. Und je größer der Hund ist, desto mehr Kraft hat er. Dementsprechend auch Zugkraft. Schon ein 30 kg schwerer Hund kann einen so starken Ruck aufbauen, so dass du ihn oder sie vermutlich nicht mehr halten kannst. Dieser Ruck wirkt nicht nur auch dich, sondern auch auf deinen Hund, und wenn dieser nur ein Halsbad trägt, auf dessen Halswirbel. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich.

Dennoch, wer eine Flexileine ordentlich verwendet, der kann sich und seiner Fellnase eine ordentliche Portion Freiheit sichern.

Die Retriever

Die Retrieverleine, oder auch Moxonleine genannt, ist eine Kombination aus Hundeleine und Hundehalsband. Diese Arten von Hundeleinen kann man einfach über den Kopf ziehen. Fertig! Das macht sie in der Handhabung besonders leicht. Potenzielles verheddern in der Wildnis ist somit nicht mehr möglich. Meist gibt es Retrieverleine, ob auch Leder oder Stoff, in nur einer Größe. Dank eines kleines Stoppers kann die Leine auf die perfekte Größe für die eigene Fellnase angepasst werden. Die perfekt Größe ist eingestellt, wenn die Leine nicht über die Ohren rutschen kann. Dadurch, dass die Leine allerdings nicht fest am Hals fixiert ist, sollten nur Hunde mit Retrieverleine unterwegs sein, die ohnehin theoretisch auch ohne Leine ordentlich laufen. Denn der Sicherheitsaspekt bei diesen Arten von Hundeleinen ist als relativ gering einzustufen.

Die Schleppenden

Die Schleppleine kennt vermutlich auch jeder. Es gibt sie ebenfalls in verschiedenen Breiten, Längen und Materialien. Ob Leder, Baumwolle, Nylon oder Bio Thane – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Größe uns Länge sollte immer auf den Vierbeiner abgestimmt werden. Außerdem gibt es sie mit und ohne Handschlaufe oder auch mit Holzkugel am Ende. Sofern die Schleppleine tatsächlich zum hinterher schleifen genutzt, solltet ihr lieber zu einer Variante ohne Schlaufe greifen, da sich hier nur der Dreck sammelt.

Klassisch wird diese Leine im Training, zum Beispiel im Apportier- oder Abruftraining verwendet. Die Handhabung ist nur etwas für geübte. Andernfalls hängt die 5 m Leine an einem 10 m entfernten Hund. Dann bleibt der Sinn der Schleppleine im wahrsten Sinn des Wortes auf der Strecke. Der Sinn der Leine ist es, dass deine Fellnase besonders viel Freiheit, aber du dennoch besonders viel Kontrolle hast.

Wichtig ist aber in jedem Fall, dass du eine Schleppleine, genauso wie die Flexileine, NUR mit Geschirr verwendest. So kann der potenzielle Zug besser auf den Körper des Hundes verteilt werden. Zwar hört es sich wie eine Horrorgeschichte an, aber es passiert tatsächlich öfter, als man denkt. Meine persönliche Horrorstory ist direkt in der Nachbarschaft passiert. Ein kleiner Dackel mit Schleppleine und Halsband lief einem Eichhörnchen hinterher auf und über die Straße. Ein Auto fuhr über die Schleppleine, nicht über den Hund, aber durch den Extremen Ruck am Hals des Hundes brach die Halswirbelsäule und der Hund war schlagartig tot. Bitte nehmt euch einen Moment Zeit und denkt darüber nach. Das Risiko ist meiner Meinung nach viel zu Hoch, um ein Halsband statt ein Geschirr in der Kombination zu verwenden. Und die Ausrede, dass der Hund am Halsband, wenn er sich selbst fast stranguliert, weniger zieht, als am Geschirr, gilt für uns auch nicht.

All diese verschiedenen Leinen gibt es bei Bedarf für eine bessere Sichtbarkeit auch mir Reflektoren. Mit sogenannten Koppeln kann man außerdem zwei Hunde an einer Leine führen. Weiter Arten von Hundeleinen sind zum Beispiel Jogging- und Vorführleinen. 

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