V wie Vielfalt
Heutzutage gibt es unzählige Hundehalsbänder, Hundeleinen und natürlich auch Hundegeschirre. Die zahlreichen Arten von Hundegeschirren können einen leicht überfordern. Welche Arten von Hundegeschirren gibt es überhaupt? Wofür sind sie geeignet? Welche gefallen mir und meiner Fellnase? Welche sind perfekt auf unsere gemeinsamen Bedürfnisse abgestimmt?
In diesem Beitrag wollen wir euch die verschiedenen Arten von Hundegeschirren, sowie deren Vor- und Nachteile näher bringen.
H wie Herrscher
Das erste der zahlreichen Arten von Hundegeschirren, welches ihr garantiert schon kennt, ist der Klassiker: Das H-Geschirr oder auch Führgeschirr genannt. Warum es so heißt? Weil es optisch einem H ähnelt. Es besteht aus zwei Schlaufen und zwei Verbindungen. Die erste Schlaufe liegt am Hals, die zweite in Höhe des Brustkorbs. Die eine Verbindung befindet sich am oberen Rücken, die zweite geht zwischen den beiden Vorderbeine hindurch. Diese Hundegeschirre sind für alle Hunderassen geeignet: Von groß bis klein.
Außerdem sind die in der Regel sehr einfach und groß verstellbar, so dass sie ggf. mitwachsen können. Außerdem können sie nahezu perfekt an den Körperbau der eigenen Fellnase angepasst werden. Doch genau dieser Vorteil birgt auch den ersten Nachteil. Das Hundegeschirr perfekt einzustellen ist häufig aufgrund der vielen Verstellmöglichkeiten sehr schwierig. Außerdem müsst ihr darauf achten, dass die beiden Verbindungen nicht zu kurz sind, da diese meist nicht zu verstellen sind.
Sofern die Verbindungen zu kurz sind, wird das Geschirr vermutlich in die Achseln eures Hundes drücken. Logisch, dass das schmerzhaft ist. Ein weiterer wichtiger Punkt, der meist bei günstigeren Vertretern dieser Kategorie nicht gegeben, ist, dass die Verbindung an Brust und Vorderbeinen breit und im Idealfall gepolstert ist. Andernfalls kann es bei starkem Zug dazu kommen, dass der Hund Schmerzen im Bereich des Kehlkopfs und der Brust hat.
Y wie Yuppie
Der zweite Klassiker ist das Y-Geschirr. Aus dem H-Geschirr entstanden, ist bei den meisten Y-Geschirren schon ein Nachteil des H-Geschirrs nicht mehr gegeben. Denn fast alle Y-Geschirre sind an der Brust gut bis sehr gut gepolstert. Optisch ähneln diese Arten von Hundegeschirren sehr stark dem Buchstaben Y. Der eng anliegende Schnitt sorgt für einen guten Sitz bei den verschiedensten Hunderassen. Das heißt aber auch, dass es in der Regel sehr eng an der Schulter und den Achseln liegt.
Außerdem ist es sehr viel schwerer für deine Fellnase sich aus diesem Geschirr zu winden. Echte Ausbruchskünstler finden aber auch bei diesem Geschirr einen Weg. Für diese Kandidaten sind sogenannte Sicherheitsgeschirre eine sinnvolle Alternative. Das Anziehen ist vergleichbar mit dem H-Geschirr. Allerdings ist auch hier ein guter Sitz überaus wichtig. Achtet darauf, dass der Hund sich beim Tragen wohl fühlt und das Fell nicht abgescheuert wird.
N wie Norweger
Der neueste „Evergreen“ unter den Arten von Hundegeschirren ist das Norwegergeschirr. Die große Beliebtheit verdankt es vermutlich der besonders einfachen Anwendung. Einfach über den Kopf ziehen, verschließen und los geht’s. Denn das Norwegergeschirr besteht lediglich aus einem waagerechten Brustgurt und einem senkrechten Bauchgurt. Aufgrund der vergleichsweise geringen Auflagefläche sind diese Hundegeschirre auch eine gute Alternative zu anderen Typen von Geschirren.
Allerdings können die Norwegergeschirre genau deshalb auch nur sehr wenig auf den Körperbau der eigenen Fellnase angepasst werden. In der Regel können sie nur am Bauchgurt verstellt werden. Das heißt, wenn der Brustgurt zu kurz ist, dann lässt es sich nicht ändern. Deshalb gilt bei diesen Geschirren: Entweder es passt oder es passt nicht!
Bei diesen Arten von Hundegeschirren wird der komplette Druck auf der Brust verteilt. Sensible Bereiche des Hundes werden daher komplett geschont. Außerdem haben die Meisten dieser Modelle am oberen Rücken eine kleine Schlaufe, mit der man den (großen) Hund einfacher festhalten kann.
W wie Weste
Die „Step-in“ oder Westen-Geschirre, bei uns auch liebevoll Hosengeschirr genannt, erfreuen sich vor allem in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit. Woher der Name kommt? Diese Arten von Hundegeschirren haben zwei Löcher und werden wie eine Hose angezogen und oben am Rücken bzw. der Schulter verschlossen. Meistens haben diese Geschirre auf beiden Seiten einen kleinen Metallring. Den Karabiner der Hundeleine führt man durch beide Metallringe. So wird nicht nur ein zusätzlicher Schutz gewährleistet, sondern das Geschirr sitzt auch immer mittig.
Diese Hundegeschirre sind in der Regel sehr gut gepolstert und haben eine sehr gute Druckverteilung. Allerdings gibt es sie häufig nur in kleinen Größen, weshalb sie vor allem für kleine bis mittelgroße Hunde, sowie Welpen und Junghunde geeignet sind.
S wie Sattel
Das Sattelgeschirr ähnelt optisch sehr stark dem Norwegergeschirr. Daher sind die Vor- und Nachteile dieser beiden Typen von Geschirren auch vergleichbar. Im Unterschied zum Norwegergeschirr haben die Sattelgeschirre eine breite Fläche auf dem Rücken. Ähnlich einem Sattel. Sie lassen sich einfach anziehen und bieten einen guten Bewegungsfreiraum. Zwar sollen diese Geschirre sehr robust verarbeitet sein, wir raten euch jedoch davon ab diese Geschirre für sportliche Aktivitäten zu nutzen, bei denen ihr eure Fellnase am Geschirr hochheben wollt, denn der Hund sitzt in der Regel nicht fest genug im Geschirr und rutscht so schnell aus dem Geschirr.
Wer Fan von schlichten Design ist, der wird bei diesem Geschirr vermutlich auch keinen Spaß haben. Im Gegensatz zum Norwegergeschirr wirkt es vor allem an kleinen Hunden sehr groß und überladen. Außerdem ist der „Sattel“ sehr stark wärmen bzw. braucht lange, bis er wieder trocken ist.
B wie Besonders
Neben den oben aufgeführten Geschirren gibt auch noch zahlreiche weitere Arten von Hundegeschirren. Dazu gehören zum Beispiel Sicherheitsgeschirre und Zuggeschirre.
Vor allem für Angsthunde und Ausbruchskünstler sind Sicherheitsgeschirre sehr sinnvoll. Diese Hundegeschirre sind am Rücken meist etwas länger und haben einen weiteren Gurt am unteren Rücken. Dieser führt hinter dem Brustkorb entlang und soll so verhindern, dass der Hund sich aus dem Geschirr winden kann. Für echte Profis ist aber auch ein Sicherheitsgeschirr nicht zu 100 Prozent sicher.
Zuggeschirre kommen logischerweise aus dem Zughundesport. Sie sind nicht für den täglichen Gebrauch geeignet, sondern eher für sportliche Aktivitäten, wie Canicross. Diese Geschirre verteilen die Kraft optimal. Allerdings gibt es sie vor allem für große Hunderassen.
Natürlich gibt es auch weitere Geschirre, die an den Körperbau bestimmter Rassen, wie Mops und Bulldogge, angepasst sind.
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